Freitag, 3. Januar 2014

Bonjour les nomades (Einführung und Vorstellung)


Hi.

Ich bin Bianca Savcenco, Nomadin aus Überzeugung, Autorin und desperate housewife - obwohl, seitdem ich schreibe und publiziere (
http://www.amazon.de/Sandsturm-Liebesstille-Tripolis-Bianca-Savcenco/dp/1494865467/ref=tmm_pap_title_0?ie=UTF8&qid=1388079394&sr=1-1), sind sowohl die Verzweiflung als auch die Hausfrau verschwunden: die Kinder kommen irgendwie klar, und wenn ihr kreischlautes Sofahopping meinen Schreibflow stört, schließe ich die Tür und begutachte die Schäden später. 

Meine Familie und ich, wir sind echte Nomaden, so wie +Johannes Klaus  sie beschreibt, wenn er beklagt, dass Langzeitreisende sich Nomaden nennen, obwohl sie es strenggenommen nicht sind, weil sie (meistens) irgendwann in ein sesshaftes Leben zurückkehren +Reisedepeschen - Ausgezeichnete Reiseberichte bzw: http://www.reisedepeschen.de/heilsversprechen-digitalen-nomaden/ .


Wir ziehen immer weiter, weil die Arbeit meines Mannes (Auwärtiges Amt) es erfordert, und haben keine Basis in Deutschland. Wenn wir weiterziehen, sind Kinder, Hund und der gesamte Hausstand dabei.


Nun höre ich den Aufschrei: aber ihr habt es ja gut, ihr seid finanziell abgesichert! Das stimmt. Und ohne diesen Pluspunkt würde ich es wohl kaum schon über 14 Jahre mitmachen. Zumindest eine Sicherheit braucht der Mensch. 

Denn abgesehen davon ist es schon beschwerlich, beziehungsweise abenteuerlich, genug. 

Während Traveller aus einem Land, das ihnen nicht zusagt, weiterziehen können, harren wir jahrelang aus. Ich muss nicht nur nach mir gucken, sondern nach dem ganzen Nomadenpaket, das wir mitschleppen. 

Ich muss dem türkischen Klempner in Ankara mit Handzeichen erklären, dass der Keller unter Scheiße steht. (Sein gestenreicher Vorschlag, das Problem in Zukunft zu umgehen: Klopapier in den Mülleimer werfen! Nee, okay, das kann ich machen, wenn ich einige Wochen übers Land reise, aber doch nicht vier Jahre lang in meinem eigenen Haus!) 
Ich muss mit dem kranken Säugling in Asmara abwägen, ob ich zwischen Blut hustenden, tuberkulösen Eriträerinnen auf den Arzt warten oder doch lieber daheim eine Eigendiagnose stellen will - zu der Zeit noch ohne Google, ja ohne Internet!

Die Liste ließe sich endlos fortsetzen, aber es sollen ja noch Anekdoten für die anderen posts übrig bleiben.... 


Klang das jetzt wie klagen? Ich hoffe doch nicht! Ich liebe diese Art, zu leben! Aber es ist nun mal spannender, über Krisen zu berichten als über Glück, da erschöpft sich die Darstellung schnell - und was wäre z. B. aus "Anna Karenina"geworden, wenn ihr Mann der Scheidung zugestimmt und sie sich glücklich mit ihrem Grafen niedergelassen hätte? --- Seht ihr!





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