Okay.
Das
hier sollte auch ein Nomaden-Rückkehrer-Blog sein. Weil wir, nach 14 Jahren um
die Welt tingeln, im Sommer nach Deutschland umziehen werden.
Und das wird, so
befürchte ich, der schlimmste Kulturschock von allen.
Aber nach dem Heimaturlaub (hört sich an wie
Fronturlaub, nicht wahr? Ist aber der Fachbegriff im Behördendeutsch) ist jetzt
zunächst mal wieder die Umstellung auf Marokko angesagt. Wobei zwei Wochen bei
Muttern in Franken nicht zu vergleichen sind mit Arbeit und Alltag in Berlin.
Und ich von den zwei Wochen in Deutschland dieses Jahr so gut wie nichts
mitbekommen habe, weil ich sie mit der Veröffentlichung und Bewerbung meines Buches
zugebracht habe.
Als ein Freund mich am 26. Dezember im Chat fragte, wie das
Fest gewesen sei, schrieb ich verwirrt zurück: welches Fest?
Also, wieder
Rabat: Heimkommen in das schöne
geräumige Haus mit großem Wintergarten im Salon und Möbeln in warmen
Afrika-Farben. Der Geruch nach Feuchtigkeit und modrigem Holz, der so gar nicht
zur Eleganz der Einrichtung passen will. Passt ebenfalls nicht zur Eleganz: die
wuchernde Unordnung im ersten Stockwerk. (– Nee, das krieg ich wohl nie in den
Griff.)
Feuchtigkeit
auch am nächsten Morgen, die Luft von draußen riecht nach Zwiebeln und kalter
Waschküche – so, wie es manchmal im Haus nach Pisse riecht.
Natürlich pinkelt
weder jemand auf den Teppich, noch schießt er mit rohem Zwiebelsaft durch den
Garten. Das alles macht nur die Feuchtigkeit, die sich überall festsetzt und
außer Schimmel die seltsamsten Geruchskreationen hervorbringt. (Unnötig zu erwähnen, dass ich eine sehr feine Nase habe, oder?)
Die
Klospülung klemmt.
Die Lampe im Bad ist kaputt.
Das war’s dann auch schon. Nicht
zu vergleichen mit den kleinen und größeren Katastrophen, die uns in anderen Ländern
bei der Heimkehr in unser Haus erwartet hatten.
Mittags
kommt dann die Sonne raus, der Himmel lacht hell auf mich herunter, und ich kann mich in
eine windstille Ecke der Terrasse setzen.
Rabat ist
schön.
Aber – und es ist das ABER, das einem über lange Zeit hinweg alles
madig macht, das ABER, worauf es letztlich ankommt - es ist recht leidenschaftslos.
Uninspirierend.
Die fade Atmosphäre ist das, was die Leute verschweigen, wenn
sie auf FB Fotos von sich unter Palmen oder am Strand posten, um Bekannte in Deutschland
neidisch zu machen. Sie verschweigen auch die Hundekacke im Sand, die niemand
wegräumt, und dass die Strömung so stark ist, dass man nur selten unbesorgt
schwimmen kann. Dass es an keinem Strand in der Umgebung von Rabat
Umkleidekabinen, Duschen und Toiletten gibt, dafür ab Mai aber ganz viele
Menschen.
(An einem
verlassenen Traumstrand brauch ich keine Toiletten, aber an einem Strand, den
Tausende frequentieren… – hm, da will ich
gar nicht weiter darüber nachdenken.)
Halt, einen
hab ich vergessen: es gibt einen Strandclub in Richtung Casablanca, nicht
umwerfend schön, aber dafür teuer, wo man sich für 40€ ein Tagesbett mieten
kann. Dafür ist die Dusche gratis, die Toiletten auch - was aber nicht
zwangsläufig bedeutet, dass sie sauber sind.
Soviel zur Momentaufnahme Rabat. Nicht umfassend, dafür subjektiv.
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